Bereits in den 30er Jahren wurde der
Weserstollen nahe der Ortschaft Dehme als
Hauptwetterstollen vorgetrieben. Er diente gleichzeitig
als Entwässerungsstollen für die angeschlossenen
Bereich. Betreiber des Stollens War die Grube Porta.
Dieser Stollen zweigt rechtwinklig von der Weserstollen
ab, welche die untere Hauptförderstrecke der Grube Porta
darstellte. Das Stollenmundloch befand sich nahe der
Weser, wo heute die Bundesstraße 61 verläuft. Für die
Weserstollensohle diente der Weserstollen lange Zeit
zudem als einer der Hauptförderstollen. Seine Länge
beläuft sich auf etwa neunhundert
Meter. |
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Foto : Ein Abschnitt des
Weserstollens in den 1970ern oder
80ern. | | |
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Im Zuge der Einrichtung der verschiedenen
U-Verlagerungen an der Porta erging gegen Ende des
Krieges auch für den Weserstollen der Erlass der
SS-Sonderbauinspektion I, den Stollen für eine
Produktion kriegswichtiger Teile einzurichten.
Unter dem Codenamen Kröte I
sollte hier die Weserhütte AG aus Bad Oeynhausen die
Produktion aufnehmen. Da das Stollenprofil des
bestehenden Weserstollens beinahe ausreichend war,
wurden nur geringe bauliche Veränderungen durchgeführt.
Zum einen erfolgte ein Ausbau des Stollens mit Beton.
Dies betraf sowohl Firste und Wände, als auch die
Stollensohle. Zusätzlich zur vorhandenen Gosse wurden
Zementrohre für die Ableitung von Abwässern
eingelegt. |
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Foto : Für die Anlage Kröte I, ein
im Profil erweiterter Abschnitt des
Weserstollens. | | |
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Für die eigentlichen Produktionsmaschinen
wurden Nischen beiderseits in die Stollenwände
eingelassen, um die Durchfahrt möglichst breit zu
halten. Für die Arbeiter wurden zusätzlich mehrere
Sanitärbereiche in die östliche Stollenwand eingelassen.
Die Elektrische Versorgung wurde durch eine
Haupttrafostation gewährleistet, welche sich am Übergang
zur Weserstollensohle befand und die zugeführten 6.000
Volt auf die eigentliche Betriebsspannung herab
transformierte. |
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Aufgrund der Länge des Stollens wurde zudem noch
ein Schaltraum in die östliche Stollenwand eingelassen,
um die angrenzenden Abschnitte zu versorgen.
Nach Durchführung der
baulichen Veränderungen, mit denen man im September 1944
begonnen hatte, wurden dann die Produktionsmaschinen
aufgestellt. Die Weserhütte AG produzierte in dieser
Anlage nun Geschützteile. In verschiedenen Abschnitten
wurden Teile für Panzerwagen, Artillerie und
Flugabwehrgeschütze produziert. Zwischen den einzelnen
Produktionsabschnitten wurde das ursprüngliche
Stollenprofil beibehalten. |
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Foto : Sanitärbereich der Anlage
Kröte I. Im Vordergrund ist die vorhandene Gosse gut zu
erkennen. | | |
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Nach dem Ende des Krieges und der Demontage
der Produktionsmaschinen wurde die Anlage dann wieder
von der Grube Porta bis in das Jahr 1967 zur
Erzförderung genutzt. Danach wurde etwa dreißig Meter
tief im Stollen ein Gitter montiert, um das Eindringen
in den Stollen zu verhindern. Bis in die 80er Jahre
jedoch, stand das Mundloch offen, diente dadurch über
einige Jahre hin Obdachlosen als Quartier und
jugendlichen als Platz für Partys.. |
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Mit dem Umbau der Bundesstraße 61 wurde dann
jedoch auch das Mundloch geschlossen. Heute liegt es
unter der Straßendecke, bedeckt von Beton und Geröll. Da
der Stollen zudem noch als Entwässerungsstollen diente,
ist davon auszugehen, dass der gesamte Stollen heute auf
voller Länge komplett überflutet
ist. |
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Foto : Das Stollenmundloch des
Weserstollens vor dem Umbau der
B61. | | |
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