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Geschichte - Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica

Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica
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Geschichtlicher Ablauf :

Anfang März 1944 wurde auf Reichsebene unter Leitung von Albert Speer der Jägerstab eingerichtet. Es ging um die Erhöhung der Flugzeugproduktion (Jäger), da durch alliierte Bombenangriffe viele Ausfälle zu verzeichnen waren.

Anfang März 1944 wurden die stillgelegten Sandsteinbrüche an der Porta Westfalica für eine Flugzeugproduktion ausgebaut (die Ölraffineriegeschichte kam erst später). Häftlinge wurden herangeführt und in Barkhausen und den Reitställen des Hotel Kaiserhofs untergebracht.
Anfang des Jahres kommt Pierre Bleton zur Porto (Autor des Buches ‘Das Leben ist schön’). Er ist am Ausbau der Stollen beteiligt. In seinen Beschreibungen spricht er von einer schrägen Ebene in Dachs1, die mit einer Schubkarre überwunden werden musste. Das könnte auf eine Etage unterhalb von Dachs1 hindeuten. Die schräge Ebene ginge als Verlängerung des Transportstollens weiter in den Berg und ist heute mehrere Meter mit Schutt verfüllt.

Im Sommer 1944 wird auch das obere System ausgebaut. Der Schwollmannsweg wird für LKW Transporte ausgebaut. Irgendwann wurde auch ein Aufzug aussen am Berg installiert, der schweres Material von der Dachs1 Ebene zu Stöhr1 hinaufgeführt hat (ausserhalb des Berges). An diesem Aufzug passierte durch einen Erdrutsch ein Unfall. Der Vorplatz zu Dachs1 wurde verschüttet.
Es begann eine alliierte Luftoffensive gegen die deutsche Mineralölindustrie. Dadurch wurde das untere System für die Mineralölproduktion ausgebaut, da sich die Lage entsprechend geändert hatte. Zum Teil schon montierte Pressen für das Jägerwerk wurden wieder demontiert.

Im Herbst 1944 wird im oberen System eine Röhrenproduktion installiert. Dort hat auch die Gefangene aus dem Todesmarsch gearbeitet. Es ist die Rede davon, dass trotzdem Flugzeugteile produziert worden sind. Die Frage ist nur wo. Im oberen System ist das aufgrund der relativ kleinen Hallen kaum möglich gewesen.
Weitere Häftlinge wie auch Wieslaw Kielar treffen aus Auschwitz ein. Von ihm stammt das bekannte Buch ‘Fünf Jahre Auschwitz’. In diesem Buch wird von diversen weiteren Stollenbereichen an der Porta gesprochen. Unter anderem ist auch von einer Art Naturgrotte die Rede, in der die Bevölkerung Schutz vor Bombenangriffen suchte.  Hierbei handelt es sich um eine Übersetzung aus dem Polnischen. Bei der Übersetzung ist sicherlich keine besondere Sorgfalt im Hinblick auf die Örtlichkeiten an der Porta vorgenommen worden. Das Buch handelt in erster Linie von der grausamen Behandlung der Gefangenen. Die Porta kommt nur am Rande vor.

Im April 1945 kommen die Amerikaner zur Porta. Die Ölraffinerie Dachs1 ist  zu 80% fertig und hat keine Produktion mehr aufgenommen. In den den anderen Bereichen war die Fertigung bereits angelaufen. Dabei handelte es sich offensichtlich um Produktionen, die keine aufwendigen Installationen benötigt haben.

Nach dem Krieg begann die Demontage der unterirdischen Anlagen. Das hat mehrere Jahre in Anspruch genommen inclusive der Installationen wie Strom, Wasser und Lüftungsanlagen. Den Rest holten sich die Schrotthändler.
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